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We innovate animal farming

Gesellschaftliche und politische Forderungen, ein anspruchsvolles Marktumfeld, steigende Umweltstandards und der Wunsch nach mehr Tierwohl stellen neue Anforderungen an die zukunftsorientierte Tierhaltung weltweit.

Die moderne Tierhaltungstechnik liefert mit ihrer hohen Innovationsfähigkeit wichtige Antworten und Impulse. Ihre Innovationen sind nicht nur Problemlöser für aktuelle Herausforderungen, sondern auch Treiber für ein nachhaltiges und trotzdem wachstumsorientiertes Wirtschaften.

Die Aussteller der EuroTier 2024 zeigen auf vielfältige Weise, mit welchen neuen, innovativen Ansätzen und Strategien die Effizienz, die Nachhaltigkeit und die ethischen Standards der Tierhaltung verbessert werden können.

Stalltechnik

We innovate animal farming – getreu diesem Motto entwickeln sich drei Unternehmen aus der Stallbaubranche kontinuierlich weiter, um den aktuellen politischen und gesellschaftlichen Ansprüchen nach mehr Tierwohl und mehr Nachhaltigkeit gerecht zu werden.

Big Dutchman International, Lely Deutschland und Schauer Agrotronic erzählen, wie sie ihre Ställe energieeffizient gestalten, die Automatisierung vorantreiben und mithilfe von KI das Tierwohl fördern. Außerdem im Interview: Tim Poppe von Agrarprodukte Kitzen e. G., die seit Anfang Januar 2024 den Milchviehstall ihres Betriebes zu hundert Prozent mit selbst erzeugtem Strom betreiben.

Big Dutchman

Tierwohl in der Geflügelhaltung erfordert ein ganzheitliches Managementkonzept

Daniel Holling, Head of Business Development bei Big Dutchman

3 FRAGEN – 3 ANTWORTEN

Big Dutchman steht für technische Innovationen in der Eierproduktion und Geflügelmast. Daniel Holling, Head of Business Development bei Big Dutchman International, sagt, wie sich Tierwohl in der Geflügelhaltung verbessern lässt und was Künstliche Intelligenz in Geflügelställen heute schon leistet.

Mit welchen großen Herausforderungen sehen Sie sich als Stallbauer in der Geflügelhaltung konfrontiert?

Die Landwirte und damit auch Big Dutchman als Stalleinrichter befinden sich im Spannungsfeld zwischen Tierwohl, Nachhaltigkeit, CO2-Reduzierung und der Frage nach bezahlbaren Lösungen für die Anforderungen von Politik und Gesellschaft in Deutschland und Teilen Europas. Blickt man darüber hinaus in die internationale Welt, so ist der Wettbewerbsdruck für uns als Unternehmen vor dem Hintergrund der großen Bandbreite völlig unterschiedlicher Rahmenbedingungen und Anforderungen besonders hoch. Es ist nicht einfach, für jede Region, für jede Größenordnung und für jedes Produktionsniveau das bessere Angebot zum richtigen Zeitpunkt zu machen. Zumal die Wettbewerber aus Asien, insbesondere aus China, weltweit immer präsenter werden.

Welche technischen Lösungen bieten Sie an, um den Forderungen nach mehr Tierwohl in der Geflügelhaltung gerecht zu werden?

Technische Lösungen können dazu beitragen, die Haltungsbedingungen für Geflügel zu verbessern. Wenn es um mehr Tierwohl geht, sind Einzelmaßnahmen allerdings zu wenig. Tierwohl in der Geflügelhaltung erfordert ein ganzheitliches Managementkonzept, das auf den Schutz und die Förderung des Wohlergehens der Tiere ausgerichtet ist. Und so haben wir bei unseren Verbesserungen immer die Klima- und Umweltkontrolle, die Automatisierung und die Gesundheitsüberwachung sowie Fütterungs- und Haltungsmethoden insgesamt im Blick, um die Standards für das Wohlergehen der Tiere kontinuierlich zu verbessern. Bei den Innovationen, die wir zur EuroTier vorstellen werden, haben wir in diesem Zusammenhang unser besonderes Augenmerk auf neue ganzheitliche Haltungssysteme gelegt und zudem auf Fortschritte bei der Hygiene und Zuluftfiltration.

Stichwort Künstliche Intelligenz: Wie lässt sich KI in Geflügelställen nutzen und welchen Nutzen bietet diese Technik?

Seit mehr als 40 Jahren werden bei Big Dutchman digitale Technologien für Sensorik, Steuerung und Farm Management systematisch im engen Kundendialog weiterentwickelt. Mit BFN Fusion werden die aktuellen Systeme BigFarmNet und amacs mittlerweile in der Cloud zusammengeführt. Dadurch können nun Assistenzsysteme genutzt werden, die mithilfe künstlicher Intelligenz automatisiert überwachen, vergleichen, analysieren und warnen. So werden die Gesundheit und Produktivität der Tiere verbessert und die Wirtschaftlichkeit gesteigert. Beispiele dafür sind Schlachtgewichtsprognosen oder der frühzeitige Hinweis auf beginnende Probleme in der Produktion, die sonst im Tagesgeschäft schnell übersehen werden. Auch unser selbstlernendes, energieoptimiertes Klimamanagement ist schon KI-unterstützt. Mit immer größerer Präzision werden damit das Tierwohl gesteigert und gleichzeitig Energie durch sparsame Lüftungsprinzipien gespart.

Die Entwicklung von KI-Anwendungen hat zwar in vielen Bereichen unseres Lebens enorm an Dynamik gewonnen. Doch wenn es um praxistaugliche automatisierte Optimierung geht, stehen wir in der Landwirtschaft sicherlich noch ziemlich am Anfang dieser spannenden Entwicklung. Sie wird in Zukunft aber noch sehr viele Möglichkeiten bieten.

Lely Deutschland

Robotik ist der logische Weg zu mehr Energieeffizienz

Gregor Beckmann, Geschäftsführer bei Lely Deutschland

3 FRAGEN – 3 ANTWORTEN

Lely gehört bei Energieeffizienz und Automatisierung zu den Vorreitern in der Rinderhaltung. Gregor Beckmann, Geschäftsführer Lely Deutschland, äußert sich über den aktuellen Stand in diesen Bereichen und erläutert das Konzept der Firma für mehr Tierwohl.

Welche weiteren Fortschritte wird es bei der Automatisierung von Milchviehställen geben?

Fortschritt ist nicht aufzuhalten, auch nicht in der Automatisierung. Heute können schon die meisten Arbeitsroutinen durch Automation unterstützt werden. Hierbei ist hervorzuheben, dass der Druck für Automatisierung bisher noch nicht so sehr aus der Praxis kommt. Vielmehr ist es eine Frage der Akzeptanz. Nehmen wir das Beispiel automatisches Melken: Hier wird zu weit über 90 Prozent bei Neuinvestitionen in Melkroboter investiert.

Ganz anders sieht es dagegen bei der automatischen Fütterung aus. Sie liegt nur bei einer Akzeptanz im niedrigen zweistelligen Bereich, obwohl sie enorme Kosteneinsparungen und eine Steigerung der Fütterungseffizienz bewirken kann. Genauso verhält es sich bei der automatischen Reinigung des Stallbodens. Hier vertrauen viele doch noch auf die einfache Mechanisierung mit Faltschiebern, obwohl Robotik enorm sparsamer ist und günstiger für das Tierwohl arbeitet.

Lely kommt natürlich weiterhin seiner Rolle als führender Innovator in der Milchviehbranche nach. Aktuelle Beispiele sind der autonome Mäh- und Fütterungsroboter Lely Exos oder Lely Sphere, unser Mistverarbeitungssystem im Sinne der Kreislaufwirtschaft.

Mit welchen stallbaulichen Maßnahmen und neuer Technik lässt sich das Tierwohl in der Milchviehhaltung weiter verbessern?

Unabhängig von modernen Tierwohl-Stallkonzepten muss Technik das Tier unterstützen. Tierwohl ist weniger die Frage von neuer Technik als vielmehr der entsprechenden Denkweise dazu. Lely ist absoluter und konsequenter Verfechter des freien Kuhverkehrs und des Konzeptes „Management by Exception“. Praktisch gesprochen bedeutet das, dass die Kuh den Menschen nur im Ausnahmefall braucht.

Technik muss das Fernbleiben des Menschen von der Kuh ermöglichen. Unser Lely Farm Konzept ist konsequent so entwickelt, aber es braucht den Willen des Landwirtes, sich zu ändern. Der übergroße Erfolg unserer Produkte bestätigt unsere klare Positionierung. Unser Ansatzes bedeutet mehr Platz für die Kühe, ruhigere Tierbewegung und minimaler Platzbedarf für Arbeiten am Tier. Das ist faktisch ein enormer Beitrag zum Tierwohl und zur Kosteneffizienz im Stallbau.

Welche Innovationen können Sie den Milchviehhaltern bieten, um die Energieeffizienz in den Ställen zu verbessern und damit auch die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu steigern?

Robotik ist per se eine energieeffiziente Technologie. Aber es ist auch richtig, dass wir in unseren Maschinen den technischen Fortschritt maximal umsetzen. Unser Melkroboter zählt zur absoluten Spitzenklasse bei Energie und Wasserverbrauch. Die jüngste Robotergeneration braucht 35 Prozent weniger Strom als der Vorgänger, der selbst schon 20 Prozent weniger als das Modell zuvor verbraucht hat. Diese Reise geht weiter. Ähnliches gilt auch beim Wasserverbrauch und damit beim Reinigungsmittelverbrauch. Über die letzten drei Robotergenerationen haben wir den Wasserverbrauch halbiert.

Nichts anderes ist es, wenn wir Dieselfahrzeuge, zum Beispiel Futtermischwagen, ersetzen. Unser automatischer Fütterungsroboter Lely Vector spart 25 Prozent CO2-Äquivalent gegenüber einem traktorgezogenen Futtermischwagen. Hinzu kommt, dass unsere strom-/batteriebetriebenen Roboter ideal grüne Energie, im besten Fall aus eigener Produktion, verwerten können. Robotik ist somit der logische Weg zu mehr Energieeffizienz.

Agrarprodukte Kitzen e.G.

Wir haben die Möglichkeit in Betracht gezogen, unseren Strom selbst zu erzeugen und zu hundert Prozent auch selbst zu verbrauchen

Tim Poppe, Agrarprodukte Kitzen e.G.

3 FRAGEN – 3 ANTWORTEN

Der Betrieb, in dem Tim Poppe tätig ist, betreibt seit Anfang Januar 2024 den Milchviehstall zu hundert Prozent mit selbst erzeugtem Strom. Der sächsische Landwirt erzählt, wie es dazu kam und welche ersten Erfahrungen man gemacht hat.  

Ihr Betrieb ist der Beweis, dass selbst große Milchviehbetriebe energieautark wirtschaften können. Könnten Sie Ihren Betrieb bitte kurz vorstellen?

Die Agrarprodukte Kitzen e. G. ist ein Gemischtbetrieb, der aus zwei Genossenschaften besteht und im Süden von Leipzig wirtschaftet. Wir bewirtschaften 3.200 Hektar Ackerland, haben 800 melkende Kühe, eine Schweinezucht für 570 Zuchtsauen und eine Schweinemast mit 2.160 Mastplätzen.

Energieseitig haben wir seit 2011 eine 500-Kilowatt-Biogasanlage, flexibilisiert auf 1,2 Megawatt. Im Unternehmensverbund haben wir unsere Dachflächen mit Photovoltaik-Anlagen belegt, die eine Leistung von 8.500 Kilowatt Peak aufweisen. In Leipzig-Großzschocher läuft seit 2020 eine 75-Kilowatt-Güllekleinbiogasanlage, die 2024 durch den Zubau und die Leistungserhöhung um 100 Kilowatt und einen 600-Kilowatt-Stromspeicher zur autarken Versorgung unseres „Gläsernen Kuhstalles“ geführt hat.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, den Strom für Ihren Stall komplett selbst zu erzeugen und welcher technischen Mittel bedienen Sie sich dabei?

Durch unsere Geschäftspartner im Bereich Photovoltaik haben wir stetig unseren Horizont bezüglich der Möglichkeiten zur Stromerzeugung und seit 2022 auch der Speicherung erweitert. Dazu muss man wissen, dass wir in Großzschocher Gülle für mindestens 150 Kilowatt Strom haben, die wir aufgrund von gesetzlichen Grenzen jedoch nicht wirtschaftlich ausschöpfen konnten.

Seit Kurzem gibt es Wechselrichter, die selbst ein „Stromnetz“ bilden können, also schwarzstart- und inselfähig sind. In Kombination mit dem Stromspeicher zum Ausgleich von Leistungsspitzen produziert unser 100-Kilowatt-Blockheizkraftwerk rund 2.000 Kilowattstunden Strom aus Biogas. Also haben wir die Möglichkeit in Betracht gezogen, unseren Strom selbst zu erzeugen und zu hundert Prozent auch selbst zu verbrauchen. Dies ist unserer Auffassung nach die einzige echte Möglichkeit, nachhaltig erzeugten Strom netzentlastend zu nutzen.

Wie sehen die ersten Erfahrungen aus?

Wir haben die Milchviehanlage am 11. Januar 2024 auf autarke Stromversorgung umgestellt. Der Wechselrichter und der Speicher haben auf Anhieb sehr gut funktioniert und unsere automatische Steuerung des Blockheizkraftwerks ebenso.

Durch die Auswertung der Leistungsdaten wissen wir nun, dass wir Leistungsschwankungen zwischen 50 und 140 Kilowatt über den Tag verteilt ausgleichen müssen. Dies ist für den Wechselrichter kein Problem, zumal ja das Blockheizkraftwerk mit 100 Kilowatt läuft, also dann nur noch Schwankungen von 50 Kilowatt auftreten. Auch die Computertechnik der Melkroboter haben bisher keine Probleme gehabt, wobei hier die Einhaltung der 50-Hertz-Frequenz wichtig ist.

Nach zwei Wochen Betrieb gab es Probleme mit der Biologie der Biogasanlage. Auslöser war hier die Temperatur, die wir mit der vorhanden Fermenterheizung nicht halten konnten. Daher haben wir nach zwei Wochen die Milchviehanlage wieder auf das öffentliche Stromnetz geschalten und haben die Biogasanlage wieder hochgeheizt. Seit dem 27. Februar 2024 wurde der autarke Betrieb wieder aufgenommen und läuft seither störungsfrei.

Schauer Agrotronic

NatureLine ist ein emissionsarmer Tierwohlstall für Mastschweine, der in Sachen Tierhaltung und Emissionen technisch neue Wege geht

Karl-Heinz Denk, Marketing- und Vertriebsleiter bei Schauer Agrotronic

3 FRAGEN – 3 ANTWORTEN

Die Firma Schauer Agrotronic bietet mit NatureLine einen emissionsarmen Tierwohlstall für die Schweinehaltung. Marketing- und Vertriebsleiter Karl-Heinz Denk stellt das Stallkonzept vor und erläutert seine Vorteile.

Welche Lösungen mit Blick auf mehr Tierwohl und verbesserter Tiergesundheit in der Schweinehaltung bieten Sie an?

Schauer Agrotronic bietet mit NatureLine einen emissionsarmen Tierwohlstall für Mastschweine, der in Sachen Tierhaltung und Emissionen technisch neue Wege geht. Er bietet eine Funktionstrennung in die Bereiche Liegen, Fressen und Misten, einen eingestreuten, variablen Liegebereich, Zuluftkühlung, Beschäftigungsmaterial sowie Langtrog-Trockenfütterung. Alle Maßnahmen zusammen zielen klar auf die Umsetzung der „Mastschweineerzeugung mit intaktem Ringelschwanz“.

Für das Indoor-Tierwohl sorgen auch unsere Ferkelaufzuchtställe, die ebenfalls über eine strukturierte Bucht sowie einen Liegebereich mit Festfläche verfügen. Für die Ferkelerzeugung bieten wir verschiedene Abferkelbuchten. Eine davon ist die freie Abferkelbucht WelCon bio, die Ferkel-Erdrückungsverluste und den Arbeitseinsatz zur Reinhaltung der Bucht reduziert. Aus Sicherheitsgründen kann man auch die Sau zeitweise im Fressbereich wegsperren. Mit der Abferkelbucht BeFree haben wir eine Lösung, die aktuell alle dem letzten Diskussionsstand entsprechenden gesetzlichen Anforderungen erfüllt, inklusive zwei Meter Wendekreis für die Sau sowie 1,5 Quadratmeter abgegrenzter Ferkelnestbereich, und dies bei nur 6,75 Quadratmetern Gesamtbuchtenfläche. Komplettiert wird unser Angebot durch die WingFree-Bewegungsabferkelbucht, die Ferkeln in der Phase der Abferkelung und in den ersten Lebenstagen einen optimalen Schutz bietet.

Mit welchen Innovationen lässt sich die Energieeffizienz von bestehenden Aufzucht- und Mastställen verbessern?

Die Umweltauswirkungen unseres Stalles können wir mit umfangreichen Daten nachweisen. Unser Mastschweinestall „NatureLine emissionsarmer Tierwohlstall“ wurde im Rahmen des österreichischen Projektes SaLu_T – Saubere Luft in der Tierproduktion – als emissionsmindernde Stallform für die Mastschweinehaltung umfangreich untersucht. Grundlage der Untersuchungen war dabei der Tierwohlstall von Josef und Christina Neuhold für 850 Mastschweine in St. Veith in der Steiermark.

Gegenüber herkömmlichen Ställen benötigt der untersuchte Stall zum Beispiel keine Abluftventilatoren. Mit Ausnahme der Zuführung gekühlter Außenluft über einen horizontalen Lüftungsschacht in der Gangmitte im Innenbereich erfolgt die Be- und Entlüftung über natürliche Konvektion. Die Zuluftkühlung geschieht mittels Cool-Pads. Das Ergebnis ist sensationell und übertrifft alle Erwartungen. Der voll mechanisierte Stall inklusive Fütterung, Einstreusystem und Zuluftkühlung reduziert den Energiebedarf um 80 Prozent!

Nachhaltigkeit und Emissionsreduktion sind in der Schweinehaltung wichtige Themen. Wie werden Sie diesen mit Ihrem innovativen Stallkonzept NatureLine gerecht?

Auch hier ist der SaLu_T-Referenzstall der Familie Neuhold ein Vorzeigebetrieb in jeder Hinsicht. Vor allem durch die konsequent regionale Beschaffung der Futtermittel und regionale Vermarktung der Schweine konnte ein CO2-Fußabdruck der Produktion der lebenden Mastschweine von nur 2,4 Kilogramm CO2 pro Kilogramm Lebendgewicht ermittelt werden.

Der Stall ist funktionell in drei Buchten getrennt: den Stallinnenraum als Ruhebereich, den planbefestigten Außenbereich als Aktivitätsbereich und für die Futteraufnahme und den außen liegenden Spaltenbereich als Ausscheidungsbereich. Die massiven Emissionsreduktionen gegenüber konventioneller Stalltechnik mit Vollspaltenboden, einphasiger Fütterung und geschlossenem Stall sind im Wesentlichen auf folgende emissionsmindernde Maßnahmen in der Stall- und Fütterungstechnik zurückzuführen: Multiphasenfütterung, Außenklima- beziehungsweise Offenfrontstall, Minimierung der Kotflächen und Kot-Harn-Trennung.

Das im SaLu_T-Projekt ausführlich und detailliert untersuchte NatureLine-Tierwohlstallkonzept erreichte eine Emissionsminderung bei Ammoniak von 72 Prozent. Der Geruch konnte um bis zu 95 Prozent reduziert werden und der Staub um bis zu 80 Prozent. Das hat zur Folge, dass kein zusätzlicher Luftwäscher notwendig ist.