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Innovation Award EuroTier 2024

Als weltweite Leitmesse für Tierhaltungs-Profis hat sich die EuroTier als wichtigste Plattform für die Präsentation von Neuheiten etabliert. Mit der Verleihung des Innovation Awards wird diese Innovationsführerschaft unterstrichen. Der Neuheiten-Preis wird im zweijährigen Turnus anlässlich der EuroTier vergeben. 

Eine von der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) eingesetzte neutrale Expertenkommission hat aus insgesamt 214 zugelassenen Neuheiten-Anmeldungen aller Sachgebiete nach strengen Kriterien die Gewinner des Neuheitenwettbewerbs ermittelt. Die Jury vergab vier Gold- und 21 Silbermedaillen. 

Anerkannte Neuheiten

Agri Advanced Technologies GmbH

Vaccybot

Halle 17, Stand B20

Der Vaccybot von Agri Advanced Technologies ist der erste vollautomatische Impfroboter für die Geflügelhaltung und hat das Potenzial, die bisher übliche, fehlerbehaftete manuelle Nadelimpfung abzulösen. Für die Tiere bedeutet das Verfahren weniger Stress bei gleichzeitig höherer Impfqualität und verbesserter Tiergesundheit, und für den Tierhalter ist es eine echte Arbeitserleichterung.

Junghennen werden in der Aufzucht vor der Umstallung in den Legebetrieb mit mehreren Impfstoffen nadelgeimpft, das heißt, die Impfung erfolgt per intramuskulärer Injektion mithilfe von Injektionsnadeln. Bisher werden die Impfungen manuell durchgeführt, was für die Tiere Stress und Schmerz bedeuten kann sowie eine gewisse Gefahr von Erregerübertragungen oder abgebrochenen Nadeln im Tier und später im Fleisch birgt.

Die Firma Agri Advanced Technologies hat nun mit Vaccybot das erste vollautomatische Verfahren zur Brustimpfung bei Geflügel entwickelt. Es handelt sich um eine Neuentwicklung, die das Potenzial besitzt, die Geflügelimpfung hinsichtlich Genauigkeit und Impferfolg zu revolutionieren. Das System ermöglicht die gleichzeitige Injektion von bis zu sechs verschiedenen Impfstoffen mit einer bislang unerreichten Präzision und Geschwindigkeit. Die innovative Technologie, die eine 3D-Stereoskopie-NIR-Kamera und eine Realbild-Farbkamera in Verbindung mit intelligenter Algorithmik nutzt, vermisst die manuell in eine bereits vorhandene Sortiervorrichtung eingehängten und vorbeifahrenden Tiere im Submillimeterbereich und berechnet innerhalb von Millisekunden die exakte Zielposition für die Impfung. Durch die dynamische Steuerung eines 2D-Delta-Roboterarms mit sechs Achsen wird eine punktgenaue Applikation der Impfstoffe erreicht, wobei die Genauigkeit bei einem Quadratzentimeter liegt. Dies führt nicht nur zu einer erheblichen Verbesserung der Impfqualität, sondern reduziert auch deutlich den Stress für die Tiere. Darüber hinaus verbessert das System die Betriebs- und Arbeitswirtschaft durch die Reduktion von Arbeitsschritten und die stets gleichbleibende Qualität der Impfungen, was zu einer Verbesserung der Tiergesundheit beitragen kann.

Insgesamt erfüllt die automatisierte Impfung mit dem Vaccybot die Kriterien für die Verleihung der Goldmedaille auf herausragende Weise und stellt einen bedeutenden Fortschritt in der modernen Geflügelhaltung dar.

Cow-Welfare A/S

Cow-Welfare Flex Air Stall

Halle 12, Stand B49

Das Flex Air Stall-System von Cow-Welfare realisiert erstmals eine direkte Frischluftzufuhr in den Liegebereich einzeln liegender Kühe, unterstützt so eine effektive Kühlung und trägt zur Vermeidung von Hitzestress bei.

Animal Welfare Award 2024

Bei steigenden Umgebungstemperaturen ab etwa 24 °C und einer Luftfeuchte von rund 70 % stoßen hochleistende Milchrinder zunehmend an die Grenzen ihrer Thermoregulation und leiden unter Hitzestress. Um diesem zu entgehen, ändern die Tiere ihr Verhalten deutlich und versuchen, ihre Körpertemperatur durch verstärkte Wärmeabgabe wieder in Balance zu bringen.

Der effektivste Weg, die Tiere in Bezug auf das Stallklima dabei zu unterstützen, ist eine Kühlung durch Luftbewegung und Frischluftzufuhr. Neben einer freien Lüftung durch den Rückbau von Außenwänden werden hierzu üblicherweise Ventilatoren oder Lüftungsschläuche verbaut, die frische Außenluft in den Stallbereich einbringen.

Das Flex Air Stall-System von Cow-Welfare ermöglicht nun erstmals eine Frischluftzufuhr direkt in den Liegebereich der Kühe. Über eine Schlauchlüftung wird frische Außenluft in den Stall gesaugt und mit Druck bis in die Liegeboxen weitergeleitet. Die Frischluft wird dann in einem Winkel von 45° aus je fünf Bohröffnungen im oberen Liegeboxenbügel direkt in den Liegebereich gedrückt. Auf diese Weise wird die Liegebox zum komfortablen und am besten belüfteten Ort im Stall, an dem sich die Kühe gerne aufhalten.

Das Flex Air Stall-System verspricht eine effektive Kühlung und Frischluftzufuhr der einzelnen liegenden Kuh und trägt somit zur Vermeidung von Hitzestress bei. 

Förster-Technik GmbH

CalfGPT

Halle 13, Stand D35

CalfGPT von Förster-Technik ermöglicht erstmals ein sprachgesteuertes, KI-unterstütztes Datenmanagement in der Kälberbetreuung und erleichtert damit das Kälbermanagement deutlich.

Die tägliche Arbeit und Betreuung der Kälber auf einem landwirtschaftlichen Betrieb erfordern viel Zeit und Aufmerksamkeit. Dies ist besonders wichtig, da die Kälber die zukünftigen Milchkühe sind und diese Lebensphase entscheidend für die spätere Milchproduktion ist. Sensoren und Tränkeautomaten erfassen im Kälberbereich viele Daten und Informationen, die dem Landwirt helfen, das Verhalten und die Gesundheit der Kälber im Blick zu behalten. Allerdings erfolgt das Abrufen und Eintragen dieser Daten oft umständlich an den Automaten, über Handterminals oder weitab von den Kälbern im Stallbüro am Computer.

Mit CalfGPT bietet Förster-Technik ein innovatives Management-Tool, das auf dem führenden KI-System von OpenAI basiert. Es ermöglicht dem Landwirt, über eine Sprechverbindung im betriebseigenen WLAN frei formulierte Anfragen zur allgemeinen Situation oder zu einzelnen Kälbern zu stellen und als direkte Antwort gezielte Informationen über die Kälber und Alarme auf das Mobilphone oder Tablet zu erhalten. Vorformulierte Befehle sind nicht nötig; auch neue Informationen zu einzelnen Kälbern können zur weiteren Dokumentation direkt verbal an CalfGPT gerichtet werden.

Die Nutzung der Anwendung über In-Ear-Kopfhörer vereinfacht die Bedienung erheblich. Besonders die Eingabe von Befunden wird erleichtert, da der Anwender selbst bei der „Eingabe“ beide Hände für die Arbeit am Tier frei hat. Zudem kann der Anwender während anderer Tätigkeiten im Stall, wie  zum Beispiel Einstreuen oder Füttern, einen gezielten digitalen Überblick über seine Kälbergruppen erhalten, was Zeit spart und „hands-free“ realisiert werden kann.

MIK INTERNATIONAL GmbH & Co. KG

Kaltplasma Milbenfalle EX

Halle 15, Stand D26

Mit der Kaltplasma Milbenfalle EX von MIK International steht erstmals ein technisches System zur rückstandsfreien Bekämpfung der Roten Vogelmilbe zur Verfügung, welches das Potenzial hat, die bisher übliche chemische Bekämpfung zu ersetzen.

In Kooperation mit:

  • Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tierschutz und Tierhaltung,
  • Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Hildesheim/Holzminden/Göttingen, Forschung und Entwicklung Plasmaanlagen

 

Die Rote Vogelmilbe kommt weltweit in Geflügelställen vor allem bei Legehennen vor. Die Ektoparasiten leben und vermehren sich in der direkten Umgebung der Tiere und kommen in der Dunkelphase auf die Tiere, um Blut zu saugen. Bei einer massenhaften Vermehrung der Milben kommt es zu einer starken Beeinträchtigung der Tiergesundheit und der Wirtschaftlichkeit. Derzeit wird die Rote Vogelmilbe mithilfe von Akariziden, Silikaten oder Antiparasitika bekämpft. Ein technisches System zur Bekämpfung der Roten Vogelmilbe gab es bisher nicht.

Die neue Technologie der Kaltplasma Milbenfalle EX von MIK International setzt auf die Bekämpfung der Milben mittels einer Milbenfalle. In dieser werden die Milben einem kalten Atmosphärendruckplasma ausgesetzt, das durch dielektrische Barriereentladung in einem Entladungsraum erzeugt wird. Dieser befindet sich zwischen einer von einem Dielektrikum abgedeckten, elektrisch positiv aufladbaren Elektrode und einer geerdeten Elektrode. Die Wirkung auf verschiedene Entwicklungsstadien, das heißt die Milbe selbst sowie Milbeneier, konnte in einem Versuch nachgewiesen werden. Die Milbenfallen werden unterhalb der Sitzstangen angebracht und sind mit einer automatischen Reinigung ausgestattet, die die abgetöteten Milben aus der Falle herausschiebt.

Durch die Kaltplasma Milbenfalle EX könnte in Zukunft der Einsatz von Akariziden, Silikaten oder Antiparasitika verringert und eine deutliche Verbesserung der Tiergesundheit sowie der Wirtschaftlichkeit erreicht werden. Damit erfüllt sie die Kriterien für die Verleihung der Goldmedaille auf herausragende Weise.

Mit dem Innovation Award in Silber wurden ausgezeichnet:

Agri Advanced Technologies GmbH
Halle 17, Stand B20

Die Desinfektion von Bruteiern ist im Hygienemanagement unabdingbar und dient neben dem besseren Bruterfolg auch der Tierseuchenprävention. Bisherige Verfahren mit zum Teil gesundheitlich bedenklichen Stoffen sind verboten oder zumindest aus ökologischen und arbeitsschutztechnischen Gründen kritisch zu sehen.

Der eggytizer von Agri Advanced Technologies setzt auf den Einsatz von Elektronenstrahl-Sterilisationstechnologie (eBeam) zur Desinfektion der Bruteier. Diese Form der Sterilisation mit beschleunigten Elektronen ermöglicht eine höhere Eindringtiefe in die Eierschale als die herkömmlichen Behandlungen mit UV oder Ozon. Der Prozess ermöglicht eine höhere Desinfektionsleistung als die herkömmlichen Methoden. Insgesamt werden durch die verbesserte Desinfektionsleistung eine Verbesserung der Tiergesundheit sowie ein wirtschaftlicher Vorteil bei gleichzeitigem Verzicht auf chemische Desinfektionsmittel erwartet. Darüber hinaus konnte in ersten Versuchen ein besseres Schlupfergebnis erzielt werden.

Insgesamt leistet der eggytizer somit einen wertvollen Beitrag in der modernen Geflügelhaltung.

ASBO B.V.
Halle 15, Stand E19

Die Nutztierhaltung und gerade die Schweinehaltung stehen immer wieder vor Veränderungen, zum Beispiel durch neue gesetzliche Anforderungen, Anforderungen seitens der Vermarktung oder auch durch Anpassungen an der Haltungseinrichtung zur Steigerung des Tierwohls und zur Betriebsentwicklung. Auch die Aufrechterhaltung der Funktionssicherheit und Gesetzeskonformität bis hin zur Sanierung und Reparatur von Haltungseinrichtungen ist immer wieder eine Herausforderung. Hierbei spielt auch der Betonboden mit Perforation eine zentrale Rolle. Eine Anpassung der Schlitzweiten, Reduzierung des Perforationsgrades oder auch nur die Sanierung ausgewaschener Betonbodenelemente sind immer eine Herausforderung.

Das FlexiPigFloor-System von ASBO ermöglicht die einfache, dauerhafte, schnelle und kostengünstige Reparatur und bedarfsgerechte Anpassung bestehender Betonspaltenböden an geänderte Vorgaben zu Schlitzbreite und Schlitzanteil sowie zur Oberflächenausführung.

FlexiPigFloor besteht aus flexibel auf den Bedarf hergestellten Aluminiumprofilen und einer zementbasierten Beschichtung. Mithilfe der beschichteten Profile wird eine Reparatur bestehender Betonspalten ebenso ermöglicht wie die Anpassung der Schlitzbreiten an geänderte gesetzliche Vorgaben oder die Umwandlung bestehender Betonspalten in eine Liegefläche mit geringem Perforationsgrad.

FlexiPigFloor bietet damit eine effektive und effiziente Lösung zur Erneuerung und Umgestaltung von Betonspaltenböden. Somit können bestehende Bodensysteme ohne eine Demontage an neue Anforderungen angepasst werden.

ATX Suisse GmbH
Halle 16 Stand, C03

Die Temperaturstabilität der Ferkel ist einer der wichtigsten Einflussfaktoren in Bezug auf die Überlebensrate von Saugferkeln. Gerade in zur freien Abferkelung ausgelegten Abferkelbuchten besteht die Herausforderung, neugeborene Ferkel möglichst schnell in das gewärmte Ferkelnest zu leiten.

Die Firma ATX hat mit ihrem ATX Thermonest ECO diese Wärme-Leitfunktion entscheidend weiterentwickelt. Die mittels Patent geschützte Vorhangarretierung kann einhändig sehr einfach und damit effektiv und zeitsparend umgelegt werden. Der Vorhang ist beim Senken des Deckels nach oben umgelegt, was die Bedienung erheblich erleichtert. Auch das multifunktionale Brett zur Leitung der Wärme und zum Absperren des Nests ist eine bemerkenswerte Innovation. Die Umfunktionierung des Brettes gelingt mit wenigen Handgriffen schnell, sicher und technisch ausgereift. Für das Einrichten der Wärme-Leitfunktion vor dem Abferkeln werden pro Bucht nur 7 bis 10 Sekunden benötigt, womit das Produkt auch für Großbetriebe interessant ist.

Die ATX Wärme-Leitfunktion für Saugferkelnest stellt somit eine wesentliche Weiterentwicklung des Ferkelnestes dar, die sowohl das Tierwohl der Ferkel als auch die Handhabung durch den Tierhalter in besonderer Weise verbessert.

AUFRATECH
Halle 24, Stand A23

Der Stand der Technik von manuell betriebenen Geräten zur Reinigungstechnik in landwirtschaftlichen Haltungssystemen hat sich seit Jahren nicht weiterentwickelt. Die Geräte bestehen im Wesentlichen aus einer Hochdruckpistole, die auf der einen Seite mit einer Lanze und auf der anderen Seite mit einem Hochdruckschlauch verbunden ist.

Die Firma AUFRATECH bietet durch die Entwicklung von sogenannten Exoskeletten dem Benutzer nun eine wesentliche Erleichterung bei Reinigungsarbeiten mit dem Hochdruckreiniger an. Der EXON Dual und der EXON Mini wurden für eine den Körper deutlich weniger belastende Arbeit bei Hochdruckreinigungsaufgaben entwickelt.

Durch ein leichtes, verstellbares und komfortables Rohrchassis und entsprechende Gurte ergeben sich wesentliche Vorteile bei der Verteilung des Lanzengewichts auf die Schulter, weil damit die Reaktionskräfte der Reinigungslanze auf den Rumpf verteilt werden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, den Zuführschlauch im Taillenbereich zu befestigen. Mithilfe eines beidhändigen Befehlsmodules, das dauerhaft vor dem Benutzer platziert ist, ergibt sich zudem eine geringe Auslösekraft.

Durch eine bequeme und perfekt ausbalancierte Haltung werden die drastischen Belastungen der oberen Gliedmaße, insbesondere der Schultern, deutlich reduziert. Zugleich ergeben sich weniger Vibrationen und die Arbeitsproduktivität wird wesentlich verbessert.

BETEBE GmbH
Halle 12, Stand F26

Bisher mussten die Strohbänder bzw. Pressengarne manuell nach dem Öffnen aus einem Strohballen entfernt werden, bevor dieser einem Strohverteilsystem zugeführt wurde. Dadurch konnte dem Einstreusystem jeweils auch immer nur ein einzelner neuer Ballen zugeführt werden.

Der BETEBE Strohexpress ermöglicht erstmals ein automatisches Entnehmen der Strohbänder aus den Strohballen und minimiert so die Fehleranfälligkeit von Einstreusystemen für Liegeboxen-, Tretmist- oder Tiefstreustallungen. Durch die automatische Pressengarnentnahme wird eine Bevorratung von bis zu zwölf Strohballen in einem platzsparenden, vertikalen Ballenmagazin möglich. In Verbindung mit dem Einstreusystem kann die Anlage vollautomatisch einstreuen und zudem die Staubentwicklung im Stall auf ein Minimum reduzieren. Das platzsparende System kann sowohl im Stallneubau eingebaut als auch nachgerüstet werden.

Der BETEBE Strohexpress spart durch die automatische Pressengarnentnahme Arbeitszeit ein und sorgt über das Ballenmagazin für eine flexiblere Arbeitszeitgestaltung und verbesserte Arbeitsqualität.

Big Dutchman International GmbH
Halle 17, Stand D20

In Kooperation mit BioCV

Während Pedometer oder Sensorhalsbänder zur Erfassung von Gesundheits- und Fruchtbarkeitsdaten im Rinderbereich bereits üblich sind, beschränken sich die Funktionen technisch ähnlicher Systeme im Schweinebereich bisher auf die Ortung von Sauen in Großgruppen, die frühzeitige Erkennung von Atemwegserkrankungen über die Geräuschkulisse im Stall oder auf erste Versuche, mithilfe von Kamera- oder Geräuschtechnik Erdrückungsverluste während der Abferkelung zu minimieren.

Mit der Sensor-Ohrmarke BioTag+ von Big Dutchman und BioCV können erstmals in der Schweinehaltung Bewegungs- und Temperaturdaten von Schweinen erfasst werden. Mithilfe von Algorithmen ist auch die Erfassung individueller Parameter wie Rausche oder bevorstehender Abferkelungen möglich. Die Datenkommunikation erfolgt über Bluetooth, die Auswertung wird über eine Cloud mithilfe von KI gewährleistet. Selbst im Abferkelbereich ist es mit dem System BioTag+ möglich, die Sauen bis kurz vor der Geburt in Gruppen zu halten. Dies führt tendenziell zu mehr Tierwohl, weniger Stress und leichteren Geburten.

Die Sensor-Ohrmarke BioTag+ von Big Dutchman und BioCV stellt somit eine entscheidende Weiterentwicklung in der sensorgestützten Erfassung von Tierzustandsdaten dar.

Big Dutchman International GmbH
Halle 17, Stand D20

Junghennen werden in der Aufzucht vor der Umstallung in den Legebetrieb mit mehreren Impfstoffen nadelgeimpft. Bei dieser bisher in der Regel manuell durchgeführten Impfung per intramuskulärer Injektion mithilfe von Injektionsnadeln sind die Tiere großem Stress ausgesetzt. Außerdem besteht eine gewisse Gefahr von Erregerübertragungen oder abgebrochenen Nadeln im Tier und später im Fleisch und damit von Schmerzen für das Tier.

Die MultiVacc-Impfmaschine von Big Dutchman stellt eine bedeutende Weiterentwicklung im Bereich der Geflügelimpfung dar und bietet wesentliche Verbesserungen in Funktion und Verfahren. MultiVacc ist die erste halbautomatische Impfmaschine, die gleichzeitig vier Brust- und eine Flügelimpfung auf tierfreundliche Weise verabreichen kann, indem die Tiere manuell gefangen und in einer bestimmten Position an das Gerät gehalten werden.

Die wirtschaftliche Bedeutung von MultiVacc für die Praxis ist erheblich, da sie durch ihre Effizienz und das ergonomische Design die Arbeitsleistung deutlich steigert und den Aufwand für manuelle Impfungen reduziert. Dies führt nicht nur zu einer Verbesserung der Arbeitsqualität, sondern auch zu einer erhöhten Funktionssicherheit, da das Risiko von Fehlern bei der Impfverabreichung minimiert wird und damit die Tiergesundheit verbessert werden kann. Besonders hervorzuheben sind die hohen Hygienestandards, die MultiVacc erfüllt, sowie die tierfreundliche Anwendung, die den Stress für die Tiere während des Impfprozesses reduziert.

Insgesamt leistet MultiVacc einen wertvollen Beitrag zur Impfsicherheit in der modernen Geflügelhaltung.

Big Dutchman International GmbH
Halle 17, Stand D20

In Kooperation mit Envirologic AB

Das Waschen von Volierenställen in der Legehennenhaltung ist durch die komplexen und verwinkelten Anlagen auf verschiedenen Ebenen eine Herausforderung. Bei der bisherigen manuellen Reinigung sind einige Stellen schwierig zu erreichen und führen somit zu einem hohen Arbeitsaufwand bei nicht immer zufriedenstellenden Reinigungsergebnissen.

Der Sharky430 von Big Dutchman International ist ein weiterentwickelter Waschroboter für die Reinigung von Aufzucht- und Legehennenställen mit Volierenanlagen. Der Waschroboter wurde hierfür durch einen sehr flexiblen Wascharm erweitert, der es ermöglicht, alle Bereiche in einer Voliere zu erreichen. Die wesentliche Verbesserung des Waschroboterarmes mit mehr Freiheitsgraden führt zu einem besseren Reinigungsergebnis, da auch schwer zugängliche Stellen durch den Wascharm erreicht werden. Als erster hoch automatisierter und flexibel programmierbarer Waschroboter, der speziell für Aufzucht- und Legevolieren entwickelt wurde, erfüllt er die Anforderungen der Praxis auf eindrucksvolle Weise. Der wirtschaftliche Nutzen des Sharky430 ist beachtlich, da er durch seine Effizienz und Flexibilität die Arbeitsleistung deutlich steigert und gleichzeitig die Arbeitsqualität verbessert. Zusätzlich kann Wasser eingespart und damit ressourcenschonend gearbeitet werden. Durch die mitgelieferten Waschprogramme für Big Dutchman-Volieren und die Möglichkeit, diese Programme individuell anzupassen, bietet der Sharky430 eine hohe Flexibilität und Anwenderfreundlichkeit.

Insgesamt leistet der Waschroboter Sharky430 einen wertvollen Beitrag für eine moderne Geflügelhaltung.

CowManager GmbH
Halle 11, Stand F55

Jungtiere stellen die Zukunft einer jeden Herde dar. Ihre Gesundheit von der Geburt an zu überwachen, spielt deshalb eine entscheidende Rolle für jeden Milchviehbetrieb. Bislang erfolgt die Kontrolle zumeist visuell und die Wahrnehmung von Erkrankungen ist stark von der Erfahrung der Mitarbeiter abhängig. Eine Sensorüberwachung war bisher sehr schwierig umsetzbar, weil sich der Organismus der Kälber im Laufe ihres jungen Lebens stark verändert und das Überwachungssystem auf diese wachstumsbedingten Veränderungen Rücksicht nehmen beziehungsweise sich daran anpassen muss.

Mit dem Ohrsensor von CowManager wird erstmals ein Gesundheitsmonitoring für Kälber vorgestellt. Der Algorithmus nutzt hierzu Methoden maschinellen Lernens und ermöglicht somit die Darstellung sich ständig verbessernder Vorhersagen zum Gesundheitszustand des einzelnen Kalbes. Die Alarme werden dem Alter der Tiere angepasst. Dadurch werden Krankheiten möglichst frühzeitig erkannt, Behandlungen dokumentiert und die Gesundheit vom Kalb bis zur Kuh kontinuierlich überwacht.

Die CowManager-Youngstock kann auf diese Weise den Antibiotikaverbrauch reduzieren und die Tiergesundheit weiter optimieren – eine wesentliche Verbesserung im Kälbermanagement.

HIKO GmbH
Halle 11, Stand D59

Nach wie vor ist die Kälberaufzucht der sensibelste Bereich in der Milchviehhaltung. Vor allem die Fütterungshygiene ist ein Thema mit hoher Priorität. Tatsächlich sieht man noch sehr oft offene Tränkeeimer an den Kälberiglus, weil insbesondere bei der Fütterung mit einem Milchtaxi das Abnehmen und Wiederanbringen von Deckeln einen erheblichen Zeitaufwand bedeutet, der vielfach gescheut wird. Offene Tränkeeimer erleichtern jedoch den Eintrag von Schmutz und vor allem von Fliegen im Sommer stark.

Mit dem Tränkeeimer-Deckel Easyfill bietet Hiko eine einfache und vor allem praktikable Lösung für dieses Problem. Der Deckel besitzt eine sich selbst verschließende Öffnung, durch die der Einfüllstutzen des Milchshuttles jederzeit eingeführt und der Eimer befüllt werden kann. Da sich das Handling kaum von einer Befüllung ohne Deckel unterscheidet, ist eine hohe Akzeptanz beim Personal zu erwarten.

So bleiben mithilfe des Tränkeeimer-Deckels Easyfill die Tränkeeimer dicht geschlossen, wodurch ein Eintrag von Fremdstoffen wie Schmutz oder Fliegen weitestgehend ausgeschlossen wird.

Gummiwerk KRAIBURG Elastik GmbH & Co. KG
Halle 12, Stand E57

Nationale und internationale Regularien fordern eine zunehmende Reduktion von Luftschadstoffen – auch aus der Tierhaltung. Hier spielt vor allem Ammoniak eine Rolle, das im Rinderbereich vor allem dann entsteht, wenn Kot und Urin nicht unmittelbar getrennt werden, die Exkremente vor allem auf Laufflächen verbleiben und nicht zeitnah abtrocknen.

Zur Lösung dieses Problems hat das Gummiwerk Kraiburg die espaFLEX-Matte für neue und bestehende Spaltenbodenflächen entwickelt. Die espaFLEX-Matte hebt sich von den bestehenden Produkten am Markt durch ein spezielles Wellenprofil mit einer 3-prozentigen Gefällestruktur quer zur Laufrichtung ab.

Durch das 3-Prozent-Gefälle fließt Urin zügig durch die Schlitze ab und hinterlässt somit eine schnell abtrocknende Lauffläche. Die verbesserte Trockenheit der Laufflächen sorgt für trockenere Klauen mit entsprechend positiven Effekten auf die Klauengesundheit. Aufgrund des speziellen Designs erzielen Reinigungsroboter durch die sanfte „Welle“ weiterhin ein gutes Reinigungsergebnis.

Durch den schnellen Abfluss von Urin und in Verbindung mit Kot aufnehmenden Sammelrobotern sind neben den Aspekten für mehr Tierwohl und einer besseren Klauengesundheit geringere Ammoniakemissionen zu erwarten.

MSD Tiergesundheit
Halle 11, Stand B10

Insbesondere in den ersten Lebenswochen ist es für Milchviehbetriebe entscheidend, Kälberkrankheiten möglichst früh erkennen und behandeln zu können. Eine sensorgestützte Überwachung wie bei erwachsenen Tieren war bisher technisch nur schwer umsetzbar.

Der Ohrmarkensensor SenseHub Dairy Youngstock ermöglicht erstmals eine automatisierte Rund-um-die-Uhr-Verhaltensüberwachung von Kälbern und Jungrindern in den ersten zwölf Lebensmonaten. Verhaltensparameter wie Aktivität, Saugen, Fressen und Wiederkäuen werden über die elektronische Ohrmarke erfasst und können mit dem betrieblichen Herdenmanagement verknüpft werden. Es können damit mögliche Gesundheitsprobleme frühzeitig erkannt und Handlungsempfehlungen abgeleitet werden. Auch das Teilen der Daten mit dem Bestandstierarzt oder Beratungspersonen ist möglich.

Mithilfe des Ohrmarkensensors SenseHub Dairy Youngstock kann somit das Tierwohl verbessert und eine Reduktion des Antibiotikaeinsatzes in der Kälberhaltung erreicht werden.

Nooyen Manufacturing B.V. Nooyen Pig Flooring
Halle 15, Stand B03

Das Ferkelnest soll als fester Bestandteil der Abferkelbucht dabei helfen, die Unterschiede im Wärmebedarf von Sauen und Ferkeln in den ersten Lebenstagen auszugleichen und Saugferkelverluste durch Erdrücken zu verringern. Zudem muss der Abferkelstall besonders hohe Haltungs- und Hygienestandards erfüllen.

Das abgesenkte Ferkelnest von Nooyen Manufacturing bietet hier mehrere Vorteile. Durch das leicht abgesenkte und geneigte Nest wird eine Kuhle simuliert. So wird das Ferkelnest besser angenommen und das Risiko von Erdrückungsverlusten verringert. In die Kuhle kann  Einstreu oder Einstreupuder eingebracht werden, ohne übermäßige Verluste zu verursachen. Die leicht perforierte Oberfläche leitet Flüssigkeiten ab und das Nest bleibt trocken und hygienisch sauber. Das im Ferkelnest verbaute Heizsystem des Nestes kann mit warmem Wasser oder Strom betrieben werden und sorgt für gleichmäßige Wärme von unten. Dabei ist das Ferkelnest mit jeder Abferkelbucht kompatibel und kann einfach in bestehende Systeme integriert werden.

Das Lowered Heated Piglet Nest von Nooyen Manufacturing stellt somit eine entscheidende Verbesserung in der Ausgestaltung der Abferkelbuchten dar.

Omegga GmbH
Halle 17, Stand H18

Aufgrund der intensiven züchterischen Optimierung auf die Legeleistung ist die Aufzucht männlicher Küken von Legerassen nicht darstellbar. Seit 2022 ist das routinemäßige Töten männlicher Küken am ersten Lebenstag verboten, wodurch eine sichere Bestimmung des Geschlechts noch im Ei nötig wurde.

Durch den Einsatz nicht-invasiver und kosteneffizienter, KI-gestützter Spektroskopie hat Omegga mit OmeggaOne die Technologie zur Geschlechtsbestimmung von Legehennen-Küken im Ei („in ovo“) entscheidend verbessert. Das neu entwickelte System erkennt das Geschlecht bis zum siebten Bruttag, wobei keine chemischen oder physischen Eingriffe ins Ei erforderlich sind und die embryonale Entwicklung der Küken somit nicht beeinträchtigt wird.

Das aus ethischer, Tierschutz- und Nachhaltigkeitssicht unnötige Töten männlicher Küken wird dadurch vermieden und die Effizienz durch das Einsparen von Platz und Ressourcen in der Brüterei gesteigert.

MS Schippers
Halle 11, Stand A11

Schadnager sind in der Landwirtschaft ein nicht zu vernachlässigendes Problem, vor allem weil diese gelagertes Getreide und Futtermittel nicht nur aufnehmen, sondern auch kontaminieren können. Kontaminiertes Getreide und Futtermittel wiederum können Krankheiten bei Nutztieren und auch beim Menschen hervorrufen.

Bei HyCare Digital von MS Schippers handelt es sich um ein ganzheitliches System zur Schadnagerbekämpfung in landwirtschaftlichen Betrieben ohne den Einsatz eines Rodentizids. Dabei werden natürliche Methode der Schadnagervergrämung, wie die Ansiedlung von Fressfeinden und das Habitatmanagement, mit digitalen Beobachtungs- und Fallensystemen kombiniert. Über eine App können die einzelnen Beobachtungspunkte und Fallen überwacht werden. Die App meldet entsprechende Beobachtungen direkt auf das Smartphone des Landwirts, sodass dieser die nötigen Gegenmaßnahmen ergreifen kann. Auch die Auslösung von Fallen wird gemeldet, damit diese schnell kontrolliert und reaktiviert werden können. Gleichzeitig wird die Bekämpfung auch dokumentiert.

HyCare Digital ermöglicht so ein gezieltes Schadnagermanagement, ohne dass Natur und Umwelt unnötig belastet werden.

SILOKING Mayer Maschinenbau GmbH
Halle 27, Stand E15

Im Bereich der mechanisierten Rinderfütterung stellen gerade eisenhaltige Fremdkörper in der Mischration ein erhebliches Gefahrenpotenzial für die Tiere dar. Durch die Aufnahme solcher Fremdkörper kann es zu schwerwiegenden Verletzungen im Verdauungstrakt der Rinder kommen, die oft zu Erkrankung des Tieres und bisweilen auch zum Abgang betroffener Tiere führen können. Um diesem Problem zu begegnen, werden in Futtermischsystemen schon seit geraumer Zeit Permanentmagnete eingebaut, an denen sich diese magnetisierbaren Fremdkörper anhaften.

Die anhaftenden Fremdkörper mussten bisher jedoch in Handarbeit einzeln vom eingebauten Magneten abgelöst werden. Dieses Vorgehen führte nicht selten zu Verletzungen bei der ausführenden Person, da unter anderem Messer zur Futterzerkleinerung in unmittelbarer Nähe zu den Magneten verbaut sind.

Bei der Konstruktion von Siloking Mayer Maschinenbau kann nun erstmals der Schwerlastmagnet komplett mit seinem umgebenden Gehäuse und allen anhaftenden Fremdkörpern entnommen werden. Dadurch verlagert man die Tätigkeit des Ablösens aus dem Hauptgefahrenbereich, erleichtert die gesamte Aufgabe und verringert das Verletzungsrisiko deutlich.

Die innovative Magnetkonstruktion von Siloking Mayer Maschinenbau stellt deshalb eine deutliche Weiterentwicklung im Bereich der Futtermischsysteme dar.

SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH
Halle 12, Stand F23

In Kooperation mit der BETEBE GmbH

Die Tierhaltung steht mit im Fokus nationaler und internationaler Regularien, wenn es um eine Reduktion des Ausstoßes von Luftschadstoffen geht. Wichtig ist hier vor allem eine Reduktion von Ammoniakemissionen, auch in Rinderställen.

Durch die Entwicklung eines Ureaseinhibitors für den Einsatz auf Laufflächen in Rinderställen, die Entwicklung einer Dosier-, Misch- und Befülleinheit für dieses Produkt und die Kombination mit einer Schiebertechnik mit einer entsprechenden Verteileinrichtung haben die SKW Stickstoffwerke Piesteritz zusammen mit der Firma BETEBE ein praxistaugliches System zur Marktreife gebracht, das es erlaubt, Ammoniakemissionen in Rinderställen gezielt am Ort der Entstehung, das heißt im Laufbereich der Tiere, deutlich zu reduzieren. Das System wird als funktionssicher eingeschätzt und funktioniert weitgehend autonom. Durch die Kombination der Applikationstechnik am zurücklaufenden Schieber mit einer Misch- und Dosiertechnik ist die tägliche Anwendung arbeitswirtschaftlich gut umsetzbar und dokumentierbar.

Damit steht sowohl bei einem Stallneubau als auch für die Nachrüstung in bestehenden Stallungen eine Möglichkeit zur Verfügung, die stallspezifischen NH3-Emissionen und somit unerwünschte Stickstoffeinträge in stickstoffsensible Ökosysteme zu reduzieren.

Die ATMOWELL-Technologie mit Ureaseinhibitor von SKW und BETEBE ist eine Kombination verschiedener, teilweise bekannter Technologien, die insgesamt zusammengenommen eine wesentliche Verbesserung darstellt, die wirtschaftliche Vorteile verspricht und umweltfachliche Ziele hinsichtlich der NH3-Emissionsminderung erreichbar macht.

Spinder Dairy Housing Concepts
Halle 12, Stand D03

Sich verändernde Gruppengrößen sind im Kuhstall ein alltägliches Geschehen. In der Regel sind Tore im Stall fest montiert und nicht oder nur schwer zu verändern. Dadurch entstehen oftmals ungenutzte Freiräume im Stall.

Spinder bietet nun mit dem Spinder Track eine Lösung für dieses Problem. Über ein auf Schienen laufendes Tor kann die nutzbare Stallfläche jederzeit an die entsprechende Gruppengröße angepasst werden. Dabei ist das System so konzipiert, dass es von einer Person bedient und an der gewünschten Position verriegelt werden kann. Durch ein integriertes Schiebetor können Tiere oder Personen jederzeit passieren. Das System kann sowohl in neu gebauten Ställen eingebaut als auch in bestehenden Ställen nachgerüstet werden und wird auf die jeweiligen Spezifikationen des Stalls angepasst. Auf diese Weise sind insbesondere aufgrund der Höhe der Schiene kaum Beeinträchtigungen bei anderen Arbeiten im Stall zu erwarten.

Mithilfe des Spinder Track ist somit eine optimale Flächennutzung möglich.

URBAN GmbH & Co. KG
Halle 13, Stand B09

Monitoring und Verbesserung des Tierwohls von Kälbern durch Analyse und Regelung des Trinkvorgangs

Gesunde, vitale Kälber sind die Basis für eine erfolgreiche Milchproduktion. Vor diesem Hintergrund ist eine intensive Beobachtung der Kälber von Bedeutung. Die Digitalisierung unterstützt die Beobachtung, Bewertung und Steuerung relevanter Prozesse durch Sensorik und intelligente Algorithmen stetig mehr und unterstützt damit die Tiergesundheit und das Wohlbefinden in der Kälberhaltung.

Urban SipControl ist ein neuartiges System zur Bestimmung des Tierwohls von Saugkälbern an Tränkeautomaten. Das System erfasst hochauflösend die Saugstärke des Tieres sowie die einzelnen Schluckvorgänge während des Tränkevorgangs und kann tierindividuell den Tränkevorgang durch eine aktive Durchflussregelung anpassen. Physiologisch optimierte Tränkedauern in Verbindung mit geringen Schluckmengen können somit tierindividuell bei jedem Trinkvorgang realisiert werden. Abweichungen von den tierindividuellen Saugmustern können für eine vorausschauende Gesundheitsüberwachung genutzt werden.

Urban SipControl tastet mittels eines hochauflösenden, induktiven Durchflusssensors den pulsierenden Volumenstrom, der sich in der Saugleitung von nuckelnden Kälbern einstellt, in Mikrosekundenintervallen ab. Dabei werden beim Trinkvorgang hochgenau die Anzahl der Schlucke, die aufgenommene Menge je Schluck sowie die Saugstärke des Kalbes erfasst und bewertet. Die Länge des Saugvorgangs kann bei Bedarf tierindividuell angepasst werden.

Der Urban SipControl stellt damit eine wesentliche Weiterentwicklung der Kälberfütterung am Tränkeautomaten dar.

Weidemann GmbH
Halle 27, Stand C24

Ständiges Auf- und Absteigen ist typisch für die Arbeiten mit dem Radlader und nicht nur anstrengend, sondern birgt auch ein ständiges Gefahrenpotenzial für Verletzungen. Gerade bei Hof- und Radladern sind Tätigkeiten häufig, bei denen zwischen einem kurzen Vorsetzen der Arbeitsmaschine und einer anderen Arbeit gewechselt wird.

Das Assistenzsystem Follow me von Weidemann erleichtert diese Arbeit mit dem Hoftrac deutlich. Die Follow-me-Funktion ermöglicht es dem Bediener, vom Fahrzeug abzusteigen und den Hoftrac autonom zum nächsten Arbeitspunkt folgen zu lassen. Mit einem Handgerät kann der Bediener den Hoftrac zum Folgen auffordern und ihn am Ziel fixieren, anschließend kann dieser dann wieder zum nächsten Punkt folgen. Dabei muss aus Sicherheitsgründen dauerhaft ein Taster gedrückt sein. Um die Maschine wird ein virtueller Sicherheitsraum gebildet. Somit sind der Bediener und das Umfeld der Maschine entsprechend abgesichert.

Dieses System ermöglicht es dem Nutzer, Arbeiten mit dem Hoftrac ohne ständiges Auf- und Absteigen durchzuführen. Damit kann auch die Unfallgefahr beim Auf- und Abstieg reduziert werden.

Zinpro Corporation
Halle 22 Stand, C31

Zum Erreichen hoher Leistungen ist in der Rinderhaltung vor allem eine optimale Futterversorgung erforderlich. Insbesondere gilt es, über eine bestmögliche Pansenfunktion einen Großteil des Nährstoffbedarfs über das Grundfutter zu decken. Dies stellt einerseits die kostengünstigste Fütterungsoption dar und wirkt sich andererseits auch deutlich auf die Tiergesundheit aus. Immer stärker rücken dabei das Pansenmilieu und die Pansenmikroben in den Fokus, die letztlich das Grobfutter aufschließen.

Die Bedeutung von Iso-Säuren als Nährstoffe für Pansenbakterien ist seit Langem bekannt und erwiesen. Eine Anwendung über die Fütterung zeigte sich in der Vergangenheit allerdings als schwierig. Mit dem neuen, patentierten Verfahren zur Maskierung des unangenehmen Geruchs von Iso-Säuren sowie mit weiterer intensiver Forschung wurden nun die anwendungstechnischen Hürden genommen und auch die Situationen identifiziert, unter denen Pansenmikroben von zusätzlichen verzweigtkettigen Fettsäuren profitieren können.

Zinpro IsoFerm ist eine Mischung flüchtiger Fettsäuren. Sie entstehen „natürlicherweise“ im Pansen beim Abbau verzweigtkettiger Aminosäuren und stellen Wachstumsfaktoren gerade für cellulolytische Pansenmikroben dar. So haben sie bei gezielter Zulage das Potenzial zur Verbesserung der mikrobiellen Proteinsynthese und Faserverdaulichkeit, wodurch Pansenfunktion, -stoffwechsel und -effizienz gefördert werden. Versuche zeigen eine um bis zu 15 % höhere Faserverdauung und eine um bis zu 6 % gesteigerte mikrobielle Proteinsynthese. Zudem weisen neue, vorläufige Versuchsergebnisse auf ein Potenzial zur Verringerung der Methanproduktion hin.

Der Zusatz von Zinpro IsoFerm kann somit – je nach Stoffwechsellage der Kuh – zu einer höheren Milchmenge in der Frühlaktation oder zu einer besseren Persistenz der Laktationskurve in der Spätlaktation führen. Dies hat eine höhere Rentabilität des Betriebes zur Folge.